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Marie von Kuck

Bremer Hörkino am Mittwoch, 7. März 2018:

Weinen hilft dir jetzt auch nicht

Gewalt in der Geburtshilfe

Von Marie von Kuck, Deutschlandfunk / Westdeutscher Rundfunk, 2017

Eine Geburt markiert einen Neubeginn. Ein kleiner Mensch kämpft sich im engen Zusammenspiel mit der Mutter ins Leben. Für die Frau ist eine Geburt eine Grenzerfahrung. Die werdenden Mütter Greta und Lena vertrauen darauf, dass sie in der Klinik die Hilfe und Unterstützung bekommen werden, die sie brauchen. Doch es kommt ganz anders. An den Folgen tragen die Frauen und ihre Familien bis heute.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von gravierenden Verletzungen der Menschenrechte in geburtshilflichen Einrichtungen. Die Liste der Übergriffe ist lang: Körperliche Misshandlung, tiefe Demütigung, verbale Beleidigung, aufgezwungene medizinische Eingriffe, grobe Verletzung der Intimsphäre, Verweigerung der Aufnahme, Vernachlässigung während der Geburt.

Hebammen und ärztliche Geburtshelfer als Gewalttäter, kann das sein? Vertreterinnen der Organisation „Mother-Hood“ schätzen, dass in Deutschland 40 bis 50 Prozent der Mütter betroffen sind. Es geht also nicht um eine Randerscheinung. Aber es geht um ein gesellschaftliches Tabu.

Marie von Kuck, geboren in Leipzig, ist ausgebildete Puppenspielerin und Theatertherapeutin. Sie schreibt Radio-Feature, Reportagen und Hörspiele. 2009 erschien ihr Hörbuch „Unsere versäumten Tage. Liebesbriefe von NVA-Soldaten“. 2013 wurde ihr Radio-Feature „Der Mut der Mücke. Lebensstrategien Alleinerziehender“ mit dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet.

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